Im letzten Beitrag ging es um Shiny Objects am Beispiel von Clubhouse. Es ging darum, ob es sinnvoll ist auf jeden Zug aufzuspringen, der gerade vorbeifährt und einen Vorteil verspricht. Hat man massive Vorteile, wenn man zu den ersten gehört, die Trends erkennen und sie nutzen? Schauen wir uns das etwas genauer an.

Wer in den frühen Facebook-Tagen eine Fanpage eingerichtet hat, konnte organisch eine grosse Zahl an Fans aufbauen und diese kostenfrei mit Informationen versorgen. Heute geht das ohne Werbung nur noch schleppend und selbst dann erreicht man nur noch einen Bruchteil derer, die “Gefällt mir” klicken. Das liegt zum Einen daran, dass Facebook verständlicherweise Werbung verkaufen möchte, zum Anderen an der wachsenden Anzahl von Posts, die es immer schwieriger machen zur Geltung zu kommen.

Dasselbe gilt für Instagram Stories, Snapchat, Chatbots, Pinterest und viele mehr. Werden neue Formate eingeführt, werden diese von den Anbietern gepusht. Dadurch haben die ersten Nutzer den Vorteil, dass sie ein grösseres Publikum erreichen als Späteinsteiger.

Dementsprechend bekomme ich immer wieder Anfragen von Kunden, ob dieser oder jener neue Trend genutzt werden sollte und wie meine Einschätzung dazu ist. Schliesslich empfehle ich in meinen Kursen und Coachings immer wieder offen zu bleiben für Neues und die aktuellsten Techniken zu nutzen, die zur Verfügung stehen.

Diese Offenheit bedeutet jedoch nicht, jedes Angebot anzunehmen um überall vorne dabei zu sein. Trendsetter ist ein Job für Influencer, die davon leben Neues zu präsentieren. Unternehmer leben davon, Aufträge zu generieren. Das ist ein riesengrosser Unterschied.

Viele selbsternannte Experten liefern in schöner Regelmässigkeit Informationen, Seminare und Schulungen zu den neuesten Techniken und Plattformen. Sie nutzen die Tendenz der Menschen ständig Neues anzufangen, als das Bestehende zu optimieren. Shiny Objects, die verlockend glitzern (siehe meinen letzten Blogpost).

Wer den Trend verschläft, hat das Nachsehen, sagt man, und jeder kennt das Zitat von Michail Gorbatschow: “Wer zu spät kommt …”, Sie wissen schon. Aber was verpasst man eigentlich, wenn man einen Trend verschläft, zu spät, oder gar nicht einsteigt? Steht dabei das eigene Unternehmen auf dem Spiel? Geht es um die zukünftigen Marktchancen?

Wenn Sie nicht vom Erkennen und Weitergeben solcher Trends leben, lautet die Antwort: “Weder noch.” Es geht “nur” um Traffic – um Besucher auf Ihrer Website, Ihrer Landingpage oder Ihren Videos und Blogbeiträgen. Das klingt für viele Unternehmer natürlich reizvoll. Je mehr Kontakte, desto mehr Kontrakte, lautet eine weit verbreitete Annahme. Warum also auf Möglichkeiten verzichten? Eine ganze Heerschar von Experten befeuert die Gier nach neuen Trends, weil sie dadurch selbst im Rampenlicht stehen. Das heisst jedoch noch lange nicht, dass es Unternehmern und Selbständigen unterm Strich einen wirklichen Nutzen liefert.

Schauen wir uns die wichtigsten Fakten an:

Jedem Trend zu folgen kostet zunächst einmal Geld und Zeit. Es gibt viele Gründe, warum ein Unternehmer immer die Augen aufhaben muss. Gleichzeitig sollte man abwägen, ob eine neue Entwicklung für das eigene Geschäft hilfreich ist oder man diese erst beobachtet.

Die Gleichung – mehr Kontakte = mehr Kunden, stimmt so nicht. Es muss heissen: Mehr qualifizierte Kontakte = mehr Kunden. Alleine die Anzahl der Kontakte zu erhöhen, ohne auf deren Eignung zu achten, schadet mehr als es nutzt.

Ein neues Medium nutzt man nicht mal so nebenbei. Eine neue Plattform oder Werbemöglichkeit auszuprobieren steht natürlich jedem frei. Man kann reinschnuppern, etwas posten oder eine Anzeige platzieren. Kein Problem. Nur erwarten Sie dann bitte keine zählbaren Ergebnisse – zumindest keine positiven. Jede Marketingmassnahme benötigt ein durchdachtes Konzept, bei dem Sie eine Weile bleiben sollten und das konstant optimiert gehört.

Wer Probleme hat zwei Bälle zu jonglieren, sollte keinen dritten werfen. Sie haben als Unternehmer ein begrenztes Zeitbudget, das Sie für Ihre Marketingmassnahmen effektiv einsetzen sollten. Für einen durchschlagenden Erfolg benötigen Sie wirkungsvolle Strategien. Online-Marketing mit der Schrotflinte gehört definitiv nicht dazu.

Ein Trend ist ein Versprechen, keine Garantie. Wenn Sie die Szene schon eine Weile verfolgen, haben Sie es vielleicht schon selbst bemerkt. Mehrmals pro Jahr wird ein neuer Trend verkündet, eine neue App gehyped, eine neue Plattform als gigantische Marketingchance gepriesen. Viele dieser Tipps erweisen sich als heisse Luft. Sie sind nach relativ kurzer Zeit wieder verschwunden oder sind für Sie bzw. Ihre Zielgruppe nicht geeignet.

Also doch: Schuster bleib bei deinen Leisten? Nein – ich habe bewusst Extreme vorgestellt, um Chancen und Risiken abzuwägen. Selbstverständlich muss man offen bleiben für neue Entwicklungen. Aber erst nachdem die wichtigen Basisprozesse in Ihrem Unternehmen stehen und bestmöglich laufen. Ein Marketing- und Verkaufssystem, das nicht optimiert ist, läuft auch automatisiert nicht besser. Und auch nicht mit neuen Werkzeugen. Deshalb ist ein Aufbau Schritt für Schritt so wichtig. Die notwendigen Schritte lernen Sie in unserem Online-Champions-System kennen.

Einige Beispiele:

  • Solange Ihre Landingpage nicht wirklich konvertiert, sprich konstant Anfragen und Kunden gewinnt, hilft Ihnen eine Flut an neuen Besuchern nur wenig.
  • Solange Ihre Verkaufsprozesse nicht optimal auf Ihre Zielgruppe eingestellt sind, sind Ausflüge in neue Marketing-Angebote reine Zeitverschwendung.
  • Solange die Website eher Kunden vertreibt, statt welche zu gewinnen, helfen auch die effektivsten Werbetrends nichts.
  • Solange Sie keine effektiven E-Mail-Marketing-Kampagnen aufgebaut haben, laufen alle gewonnenen Leads (Kontakte) ins Leere.

Meine Empfehlung lautet deshalb:

Bringen Sie zunächst die Basisprozesse Ihrer Kundengewinnung richtig ins Laufen und bauen die Grundelemente dafür perfekt auf. Danach sehen Sie, wie man diese sinnvoll ergänzen kann und welche neuen oder alten Werkzeuge dafür genutzt werden können.

Sehr gerne unterstützen wir Sie dabei. Nehmen Sie einfach Kontakt auf unter www.thomas-issler.com/terminvereinbarung/.

Ich freue mich von Ihnen zu hören oder zu lesen.

Viele Grüsse
Thomas Issler